Okermühle Individueller Schallschutz an der Getreidequelle

Die Hedwigsburger Okermühle befindet sich im Landkreis Wolfenbüttel, inmitten eines der großen deutschen Weizenanbaugebiete und zählt zu den großen Mühlen Deutschlands. Täglich werden dort 700 Tonnen Weizen gemahlen. Als Spezialist für Weizenmahl-Produkte werden neben Typenmehl auch Spezialprodukte für die Lebensmittel- und Pharmaindustrie hergestellt. 2019 investierte das Unternehmen in den Neubau weiterer Silos mit vollautomatischer Steuerung des Befüll- und Entnahmevorgangs.

Das Brummton-Phänomen

Für Kühlung und Belüftung des eingelagerten Getreides sind an der neuen Siloanlage im Außenbereich vier Ventilatoren mit einer Gesamtluftleistung von 160.000 m³/h in Betrieb.

Druckseitig an Rohrleitungen angeschlossen, kann es zum sog. "Brummton-Phänomen" kommen, d.h. es entstehen niederfrequente Störgeräusche, die mehrheitlich als äußerst unangenehm empfunden werden. Durch ihre großen Wellenlängen sind diese Geräusche generell schwer zu lokalisieren und verbreiten sich schnell in der gesamten Umgebung.

Um die Schallausbreitung und Lärmbelastung im umliegenden Wohnumfeld effizient zu reduzieren, wurden für alle eingesetzten Ventilatoren individuell angepasste Schallschutzhauben ausgelegt. Die Hauben umgeben und isolieren die lärmerzeugenden Ventilatoren komplett und verhindern durch eine absorbierende Auskleidung und einem Zuluftschalldämpfer die Ausbreitung der störenden Geräuschemissionen.

Als Richtwert für Auslegung, Konstruktion, Ausführungsform und Größe galt ein vorgegebener Endpegel von 60 dB(A) in 10 m Entfernung unter Freifeldbedingungen, nach DIN EN ISO 3740.

Die Schallschutzhauben wurden in robuster Elementbauweise konstruiert und bestehen aus verzinktem Stahlblech in entsprechender Materialstärke und erforderlicher Dämmung, um die witterungsbeständige Außenaufstellung zu gewährleisten. Wartungstüren ermöglichen den problemlosen Zugang in das Innere der Einhausung.

Eine zusätzliche Vorgabe für Auslegung und Konstruktion der Schallschutzhauben, war die Be- und Entlüftung der Ventilatoren. Die Ableitung, der durch die Antriebsmotoren erzeugten Wärme, sollte ohne zusätzliche Lüftungskomponenten auskommen. Dies wurde über eine freie Ansaugung des Ventilators in der Haube gelöst. So erfolgt die Frischluftansaugung über die Dachfläche durch einen zusätzlich aufgesetzten Zuluftschalldämpfer mit Regenhaube. Die erforderliche Prozessluft wird so zur Kühlung der Antriebsmotoren genutzt.