Politik und TGA im Dialog
Berlin, 13.10.2025 – Beim 7. EnergyTalk der TGA-Verbände in Berlin diskutierten Politik und Wirtschaft unter dem Leitgedanken „Impulse für die Baukonjunktur – Wie viel Potenzial steckt in der TGA?“. Die Bundestagsabgeordneten Dr. Alaa Alhamwi (Bündnis 90/Die Grünen) und Lars Rohwer (CDU) sprachen mit Prof. Dr.-Ing. Dr. rer. pol. Christoph Kaup, Andreas von Thun und Frank Ernst. Die Moderation übernahm Jakob Schlandt.
Lars Rohwer betonte, dass GEG-Novelle und EU-Richtlinie (EPBD) noch 2025 beschlossen werden müssten, um Planungssicherheit zu schaffen. Die Sanierungsquote sei viel zu gering. Andreas von Thun forderte verlässliche Rahmenbedingungen, Technologieoffenheit und langfristige Anreize: Sanierung müsse sich wirtschaftlich lohnen. Abschreibungsmodelle seien sinnvoller als kurzfristige Förderprogramme; freiwerdende Mittel sollten in den Netzausbau fließen.
Dr. Alhamwi verlangte Klarheit zur Zukunft des „Heizungsgesetzes“, zur 65-Prozent-EE-Pflicht und zu ETS-II. Er stellte die Frage nach echter Technologieoffenheit. Prof. Kaup kritisierte Fehlanreize im GEG: Während Abwärme über Wärmepumpen angerechnet wird, gilt dies für Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung nicht – gerade für Nichtwohngebäude sei das problematisch.
Mit Blick auf die EPBD betonte Frank Ernst, dass Vorgaben zur Innenraumluftqualität Vorrang haben müssten, da Gesundheit und Leistungsfähigkeit in Gebäuden stärker berücksichtigt werden müssen.
Abschließend plädierten alle Gesprächspartner für ganzheitliches Planen über den Lebenszyklus eines Gebäudes hinweg. Andreas von Thun unterstrich die Bedeutung guter Dämmung sowie mechanischer Lüftung mit Wärmerückgewinnung für Energieeffizienz und gesundes Raumklima. Moderator Schlandt fasste zusammen: Klimaschutz sei Konsens – nun gehe es darum, bestehende Lösungen wirtschaftlich nutzbar zu machen und Nichtwohngebäude stärker in den Fokus zu rücken.
„Bauen muss wieder Spaß machen, dann wird auch wieder gebaut“, stellte Lars Rohwer am Ende fest.